18-08-1940 Guckenheimer

(Letzte Bearbeitung / last updated on 08/09/2024)

Brief von Settchen und Adolf Guckenheimer an ihre Enkeltochter Lieselotte und Familie Selig in Chicago vom 18. August 1940. / Letter from Settchen and Adolf Guckenheimer to their granddaughter Lieselotte and the Selig family in Chicago dated 18th of August 1940.

Transkription / Transcription

18-08-1940

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Frankfurt, 18/08/1940

Meine Lieben Alle! Hoffentlich geht es Euch allen gut und ist dieses gesundheitlich g.s.d. auch bei uns der Fall. Wir haben diese Wohe vergebens auf Nachricht gewartet und haben wir seit 16. Juli keine Post von Euch meine Lieben! Metas Bekannten haben schon Post von 30. Juli und deshalb liebe Lieselotte doch auch öfter schreiben, Familie Wolf nebenan haben fast jede Woche Nachricht von Liesel, diese schreibt jeden Sonntag. Tante Luzie hat Tante Rosa geschrieben, daß sie Post von Ruth hatte, woher wissen wir nicht und hoffe doch, daß Ihr inzwischen von Ruth gehört habt, wie weit ist die Sache gediehen. Tante Luzie war leider nicht wohl und mußt operiert werden, ist jetzt wieder zu Hause, schreibe du l. Lieselotte sofort hin und erkundige dich wie es Tante Luzie geht. Am 15 Aug. hatten wir einen sehr ersten Brief von Familie Adler allerdings liegt es längst zurück und wer vom 10 Juni Frau A. schrieb, daß Sie Dir l. Jenny geschrieben hätte und hat danach auf Antwort von Dir gewartet. Liebe Lieselotte hat Dir Familie. A. von Frau Stern (Schwester von Frau Gottschall kleine Gemuss schreibe bitte beantworte als unsere Fragen, welche wir an Dich richten. Am Montag sind Tante Thekla und Onkel Julius von hier abgereist zu ihren Kinden, sie sind nach Wien und von da soll die Reise weiter gehen. Eure Großelten waren auch nochmal hier. Ich nehme an, daß unsere Briefe vom 10., 19. Juli, 4. August längst in Eurem Besitze sind und hast du l. L. mal an Bernhard und Tante Ruby geschrieben. Nun meine l. Jenny, hast Du Lieselotte jetzt untergebracht und sind wir sehr begierig darüber Nähers zu hören, ach wenn wir nur auch recht bald Günstiges von unserer lb. Ruth hören würden und ist dies noch unser einzige Freude, wenn wir Post von Euch meine Lieben bekommen und schön, dass es Euch G. s.d. gut geht. Lieselotte hat sich sicher jetzt schon gut eingewöhnt und ist Euch eine liebe Hausgenossin und Stütze, l. Jenny geniere dich ja nicht und ziehe Dir L. wie Du Sie haben willst. L. L. hoffentlich leistest Du auch l. Tante Sofie und Onkel Sydney öfter Gesellschaft und machst dich auch nützlich. So nun grüßt alle Lieben recht herzlich und seid selbst innigst geküßt von Eurer Euch l. Cousine Settchen und Oma

Grüß bitte l. Ruth von uns.

Meine Lieben Alle! Anschliessend an die Zeilen von der lieben Oma kann ich alles wiederholen, dass Du liebe Lieselotte den Lieben dort eine gute Stütze und eine liebe Haustochter sein wirst, (oder bist Du schon im Geschäft und verdienst Dollar) was wir später sehr gut gebrauchen können, nun die liebe Jenny weiss ja in allem Bescheid. Liebe Lieselotte, schreibe doch öfters, sind sind sehr neugierig, vor allem, wie es der lieben Ruth geht. Seid von mir alle recht herzlich gegrüßt Opa

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Frankfurt, 18/08/1940

Dear all! I hope you are all well, and thank God this is also the case for us. We have been waiting in vain for news this week and we have not had any mail from you since July 16, my dear! Metas friends have already received mail from July 30 and therefore, dear Lieselotte, please write more often. Wolf family next door have almost every week news of Liesel, and she writes every Sunday. Aunt Luzie wrote to Aunt Rosa that she had mail from Ruth, we don’t know where from and I hope that you have heard from Ruth in the meantime. How far has the matter progressed? Aunt Luzie was unfortunately unwell and had to have an surgery, but is now at home again. Dear Lieselotte, write to me immediately and find out how Aunt Luzie is doing. On August 15 we had a very serious letter from the Adler family, although it was long ago and dated June 10. Mrs. A. wrote that she had written to you, dear Jenny, and then waited for an answer from you. Dear Lieselotte, the A. family has written to you from Mrs. Stern (sister of Mrs. Gottschal) … illigable … Please answer all our questions, which we address to you. On Monday, Aunt Thekla and Uncle Julius left here to visit their children, they went to Vienna and from there the journey should continue. Your grandparents were also here again. I assume that our letters of July 10 and 19 and August 4 have long been in your possession. Have you, dear Lieselotte, ever written to Bernhard and Aunt Ruby? Well, my dear Jenny, now you have accommodated Lieselotte and we are very eager to hear more. Oh, if only we could hear something favorable from our dear Ruth quite soon! This is still our only joy when we receive mail from you, my dears, and it is nice that you are doing well, thank God. Lieselotte has certainly settled in well now and is a dear housemate and support for you. Dear Jenny, don’t be embarrassed and get Lieselotte the way you want her. Dear Lieselotte, I hope you will also keep dear Aunt Sofie and Uncle Sydney company more often and make yourself useful. So now greet all dear ones quite cordially and be yourself kissed most sincerely by your loving cousin Settchen and Oma.

Please give our regards to dear Ruth.

Dear all! Following the lines from dear grandma, I can repeat everything that you dear Lieselotte will be a good support and a dear house daughter to the loved ones there. Or are you already in business and earning dollars? Which we can use very well later. Well, dear Jenny knows everything. Dear Lieselotte, write more often, we are very curious, especially how dear Ruth is doing. Greetings from me to all of you, Opa.