18-04-1941 Guckenheimer

(Letzte Bearbeitung / last updated on 08/09/2024)

Brief von Settchen und Adolf Guckenheimer an ihre Enkeltochter Lieselotte und Familie Selig in Chicago am 18. April 1941. / Letter from Settchen and Adolf Guckenheimer to their granddaughter Lieselotte and the Selig family in Chicago on 18th of April 1941.

Transkription / Transcription

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(Nr. 35) Frankfurt, 18/04/1941

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Meine Lieben Alle.
Gestern am 17. [April] erhielten wir den Brief von l. Paula, mit Bedauern mußten wir daraus ersehen, daß Du l. Jenny einen kleinen Unfall hattest, aber w.G.w.[wenn Gott will] hast Du keinen Schaden erlitten & bist inzwischen wieder ganz in Ordnung, der Brief war vom 27 Febr. und hatten wir ja inzwischen schon Brief von l. Lieselotte vom 14 März, von uns habt Ihr hoffentlich auch Post erhalten wie in meinem Brief vom 10 April (Nr. 34) schon geschrieben, hat Luzie an Tante Rose geschrieben, daß sie alle Hebel in Bewegung setzen wollten um uns helfen zu können. Es ist uns nur sehr leid, daß wir uns nicht schon längst auch an die andern Verwandten gewandt haben, wir wären vielleicht heute auch schon weiter, damit Du l. Jenny es leichter gehabt hättest, aber man konnte ja nicht im Voraus wissen, daß auf einmal alle Nummern mit guter Bürgschaft die Einreiseerlaubnis bekommen. Hoffentlich habt Ihr mal von Luzie & Bernhard & sonstigen Verwandten gehört und möchten wir doch gar zu gerne mal wissen, wann wir halten, wir haben ja in allen vorhergehenden

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Briefen alles ganz ausführlich geschrieben. L. Paula hat die Briefe Nr. 23 & 24 bestätigt. So wären mithin noch 10 Briefe von uns unterwegs. L. Jenny Dein Brief vom 25 Jan. haben wir leider nicht bekommen, sondern einen von 19 Febr. & von Lilo vom 18 März. Heute schrieb Tante Rosa, daß sie ihre Passage zum 16 Januar erhalten hat, hoffe jedoch, daß diese vorverlegt wird. Herr Frohmann wird bis Anfang Mai bei seinen Kindern sein & versprach er uns, daß er auch gleich schreiben wird. Von Onkel Karl hatten wir heute auch Post, sollen Euch meine Lieben alle herzlich grüßen. Waren über die Feiertage bei l. Hede. Hoffentlich habt Ihr meine Lieben die Feiertage gut verbracht, bei uns verliefen diese sehr ruhig, wir waren zum Gottesdienst im Philanthropin, wo dieser abgehalten wird. Ist l. Rudolf & Frau wieder von ihrer Reise zurück. Wir sind Dir l. Jenny von ganzem Herzen sehr dankbar, wenn wir recht bald Bescheid bekämen, damit wir wissen, woran wir halten. Noch recht herzl. Grüße & Küsse für Euch alle meine Lieben von Eurer Euchl. [Euch liebenden] Settchen & Oma

Meine Lieben Alle! Viele Herzl. Grüße & Alles Gute. Opa

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(No. 35) Frankfurt, 18/04/1941

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Dear all.
Yesterday, April 17, we received the letter from dear Paula. We were sorry to learn that you, dear Jenny, had a small accident, but God willing, you suffered no damage and are now quite well again. The letter was dated February 27, and in the meantime we already had a letter from dear Lieselotte dated March 14. Hopefully you also received mail from us. As already written in my letter of April 10 (No. 34), Luzie wrote to Aunt Rose that they wanted to do everything in their power to help us. We are only very sorry that we have not already appealed to the other relatives. Perhaps we would have gone further today, so that it would have been easier for you, dear Jenny. But we couldn’t know in advance that all numbers with a good guarantee would suddenly get the entry permit. Hopefully you have heard from Luzie and Bernhard and other relatives. We would like to know where we stand, as we have written everything in detail in all the previous

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letters. Dear Paula has confirmed letters No. 23 and 24. So there would still be 10 letters from us on the way. Dear Jenny, unfortunately we did not receive your letter of January 25, but one from February 19 and from Lilo from March 18. Today Aunt Rosa wrote that she has received her passage for January 16, but hopes that it will be carried earlier. Mr. Frohmann will be with his children until the beginning of May. He promised us that he will also write right away. We also had mail from Uncle Karl today, telling us to give you all warm greetings, my dears. We were at dear Hede’s for over the holidays. I hope that you, my dear ones, spent the holidays well. They were very quiet for us. We went to the service at the Philanthropin, where it is held. Are dear Rudolf and his wife back from their trip? We would be very grateful to you, dear Jenny, from the bottom of our hearts if we could be informed quite soon, so that we know where we stand. Still very warm greetings and kisses for all of you, my dear ones, from your loving Settchen & Oma.

Dear all! Many warm greetings and all the best. Opa